Trauerecke

„Trauernde trösten“ gilt als eines der sieben Werke der Barmherzigkeit. In der Umgangssprache kommt das Wort „Trost“ jedoch kaum noch vor. Und dennoch bedürfen wir alle des Trostes, wenn wir leiden und traurig sind. Was „vertrösten“ heißt, kennen wir schon eher: „Das Leben geht weiter“, „Kopf hoch“ oder „Du wirst schon sehen, die Zeit heilt alle Wunden“. Hilflose Floskeln sollen als „Trostpflästerchen“ herhalten. Mit leeren Worten werden Menschen „abgespeist“.

Trost hat mit „Trauen“ und „Treue“ zu tun. Das englische Wort „trust“ meint: worauf ich vertrauen, worauf ich mich verlassen kann. Echter Trost hat so eine religiöse Dimension. Er wurzelt in der Gegenwart Gottes: „Ich bin es ja, ich, der euch tröstet“ (Jesaja 51,12). Es hängt wohl alles daran, darauf zu vertrauen, dass Gott nicht über dem Leiden der Menschen steht, sondern mittendrin. Der Sohn Gottes ist selbst Mensch geworden (Hebräer 2,17). Deshalb kann er uns in unseren Trostlosigkeiten so gut verstehen. Er weiß um unser Leid und geht in unsere Tiefen mit. Er weiß um unsere Trostbedürftigkeit in Zeiten der Trauer, der Krankheit, des Kummers. Gerade das macht seine Liebe zu uns so glaubwürdig.
 

Was bedeutet Trost für Trauernde?

Trauer braucht Zeit und Raum, hört man. Das stimmt. Trauer ist wie eine tiefe, schmerzende Wunde. Ohne den geliebten Menschen ist es, als ob ein Teil unseres Körpers fehlt. Zuerst ist alles nur schmerzvoll und trostlos. Trost lässt sich Zeit, manchmal sehr viel Zeit. Achtsam will die „Trauerwunde“ versorgt werden, erst dann kann sie von innen heraus langsam heilen. Heilen kann unser Schmerz durch Trauern: Tränen, Ängste, Ohnmacht, Wut ... zulassen. Heilsam sind dabei Begegnungen mit Menschen, die uns mögen. Das Vertrauen auf Gott, dass er mit uns Trostbedürftigen auf dem Weg ist, und die Hoffnung, dass unsere Verstorbenen längst in seinen liebenden Händen gehalten sind, lassen in unseren Not-zeiten Trost langsam heranreifen. 

 

Diese Trauerecke will Ihnen mit Worten und Bildern Mut machen, sich mit Vertrauen wieder dem eigenen Leben zu stellen - so, wie es jetzt ist.